Als am 1.9.1939 der deutsche Überfall auf Polen offiziell um 4.45 Uhr begann, waren die Aktionen um die Dirschauer Brücke längst angelaufen. Als der Güterzug kurz nach 4.45 Uhr die Brücke erreichte, war der Bombenangriff bereits erfolgt und die Brückentore geschlossen. Die polnischen Eisenbahner im zu Danzig gehörenden Simonsdorf hatten den Zug aufgehalten und in Kämpfe verwickelt. Durch weitere Kämpfe der polnischen Besatzung des östlichen Brückenkopfes konnten die Züge aufgehalten werden. Die Zeit reichte aus um die Zündeinrichtungen zu reparieren, so dass um 6.10 Uhr der östliche und um 6.40 Uhr der westliche Teil der Brücken gesprengt werden konnten.
 
Ernstzunehmende Stimmen sehen die ersten Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges daher an der Dirschauer Brücke und nicht an der Westerplatte vor Danzig. Nach einem behelfsmäßigen Wiederaufbau ereilte sie beim Rückzug der deutschen Truppen vor der Roten Armee zum Kriegsende das gleiche Schicksal noch einmal. Nun sprengte die deutsche Wehrmacht die Brücken.
 
Bron: ostbahn.eu