Dagelijks archief: zondag 1 mei 2005

Pasen 2005

“Het is de dag van de Opstanding; laat ons vervuld zijn van vreugde en elkaar omhelzen; en laten wij zelfs tot degenen die ons haten zeggen: Broeders wij vergeven elkaar omwille van de Opstanding en daarom roepen wij uit: Christus is opgestaan uit de doden, door Zijn dood overwon Hij de dood, aan allen in de graven schenkt Hij het leven!!“ Dit bezongen en uitgeroepen gevoel is het hart, het focuspunt, de vitale zenuw van de hele vroomheid en het hele geloof van de Orthodoxe Kerk. De vreugde in de verrezen levende God, de vreugde over Zijn verheerlijking en over Zijn leven, want Zijn leven is ons leven, getransfigureerd en eeuwig van duur! Pasen is dus het hoogtepunt van het kerkelijk jaar omdat nu het Leven van Christus ons leven is geworden!

Bron: www.ruskerk.nl

Paastropaar
 
Christus verrezen uit de doden
door Zijn dood vertreedt Hij de dood
en schenkt weer het leven aan hen in het graf.
Pascha
Kontakion – Tone 8
 
Thou didst descend into the tomb, O Immortal
Thou didst destroy the power of death
In victory didst Thou arise, O Christ God
Proclaiming rejoice to the Myrrhbearing women,
Granting peace to Thine Apostles, and bestowing Resurrection on the fallen.

The Resurrection of Our Lord

Benedictus XVI over Europa

Vijf jaar geleden verscheen in Die Zeit een cultuurhistorische beschouwing over de identiteit van Europa door kardinaal Joseph Ratzinger. Een vertaling verscheen in januari 2001 in Trouw en dit weekend publiceerde Trouw het essay ten tweede male in Letter & Geest. Als opvolger van Petrus en in zekere zin ook als opvolger van de Romeinse keizer, kent Benedictus XVI zijn positie. Ook ten opzichte van het oosters christendom dat door de historische tweedeling Rome-Byzantium in 1054 voorgoed van het rooms-katholicisme gescheiden werd. Ratzinger noemt dit scheidingsprincipe terecht ‘een bron van oneindig lijden’.

Im Osten vollzog sich die Umbildung der alten Welt langsamer als im Westen: Das Römische Reich mit Konstantinopel als Mittelpunkt hielt dort – wenn auch immer weiter zurückgedrängt – bis ins 15. Jahrhundert hinein stand. Während die Südseite des Mittelmeers um das Jahr 700 endgültig aus dem bisherigen Kulturkontinent herausgefallen ist, vollzieht sich zur selben Zeit eine immer stärkere Ausdehnung nach Norden. Der Limes, der bisher eine kontinentale Grenze gewesen war, verschwindet und öffnet sich in einen neuen Geschichtsraum hinein, der nun Gallien, Germanien, Britannien als eigentliche Kernlande umgreift und sich zusehends nach Skandinavien ausstreckt.
 
In diesem Prozess der Verschiebung der Grenzen wurde die ideelle Kontinuität mit dem vorangehenden, mittelmeerischen Kontinent durch eine geschichtstheologische Konstruktion gewahrt: Im Anschluss an das Buch Daniel sah man das durch den christlichen Glauben erneuerte und verwandelte Römische Reich als das letzte und bleibende Reich der Weltgeschichte überhaupt an und definierte daher das sich konstituierende Völker- und Staatengebilde als das bleibende Sacrum Imperium Romanum. Hier taucht nun auch wieder das alte Wort Europa in verwandelter Bedeutung auf: Diese Vokabel wurde nun geradezu als Bezeichnung für das Reich Karls des Großen gebraucht und drückte das Bewusstsein der Endgültigkeit wie das Bewusstsein einer Sendung aus. Der Begriff Europa ist zwar nach dem Ende des Karolingischen Reiches wieder weitgehend verschwunden und setzt sich allgemein erst im 18. Jahrhundert durch. Die Konstituierung des Frankenreiches als des nie untergegangenen und nun neu geborenen Römischen Reiches bedeutet aber den entscheidenden Schritt auf das zu, was wir heute meinen, wenn wir von Europa sprechen.
 
Freilich gibt es auch noch eine zweite Wurzel Europas, eines nicht westlichen, nicht abendländischen Europa: Das Römische Reich hatte ja in Byzanz über die Stürme der Völkerwanderung und der Islamischen Invasion hin standgehalten. Byzanz verstand sich als das wirkliche Rom; hier war das Reich in der Tat nicht untergegangen, weshalb man auch weiterhin Anspruch auf die westliche Reichshälfte erhob. Auch dieses östliche Römische Reich hat sich weit nach Norden, in die slawische Welt hinein ausgedehnt und eine eigene, griechisch-römische Welt geschaffen, die sich von dem lateinischen Europa des Westens durch die andere Liturgie, die andere Kirchenverfassung, die andere Schrift und Bildungssprache unterscheidet.
 
Freilich gibt es auch genug verbindende Elemente, die die zwei Welten doch zu einem gemeinsamen Kontinent machen können: an erster Stelle das gemeinsame Erbe der Bibel und der alten Kirche, das übrigens in beiden Welten über sich hinausweist auf einen Ursprung, der nun außerhalb Europas, in Palästina liegt; dazu die gemeinsame Reichsidee, das gemeinsame Grundverständnis der Kirche und damit auch die Gemeinsamkeit grundlegender Rechtsvorstellungen und rechtlicher Instrumente; schließlich das Mönchtum, das in den großen Erschütterungen der Geschichte der wesentliche Träger nicht nur der kulturellen Kontinuität, sondern vor allem der grundlegenden religiösen und sittlichen Werte geblieben ist und als vorpolitische und überpolitische Kraft auch zum Träger der immer wieder nötigen Wiedergeburten wurde.
 
Zwischen den beiden Europen gibt es allerdings einen tiefreichenden Unterschied: In Byzanz erscheinen Reich und Kirche nahezu miteinander identifiziert; der Kaiser ist das Haupt auch der Kirche. Er versteht sich als Stellvertreter Christi, und im Anschluss an die Gestalt des Melchisedek, der König und Priester zugleich war (Gen 14,18), führt er seit dem 6. Jahrhundert den offiziellen Titel “König und Priester”. Weil das Kaisertum seit Konstantin aus Rom abgewandert war, konnte sich in der alten Reichshauptstadt die selbstständige Stellung des römischen Bischofs als Nachfolger Petri und Oberhaupt der Kirche entwickeln; hier wird schon seit Beginn der konstantinischen Ära eine Dualität der Gewalten gelehrt: Kaiser und Papst haben je getrennte Vollmachten, keiner verfügt über das Ganze.
 
Papst Gelasius I. (492 bis 496) hat der byzantinischen Melchisedek-Typologie gegenüber betont, dass die Einheit der Gewalten ausschließlich in Christus liege. “Dieser selbst hat nämlich wegen der menschlichen Schwäche (superbia!) für spätere Zeiten die beiden Ämter getrennt, damit sich niemand überhebe” (c. 11). Für die Dinge des ewigen Lebens bedürfen die christlichen Kaiser der Priester (pontifices), und diese wiederum halten sich für den zeitlichen Lauf der Dinge an die kaiserlichen Verfügungen. Die Priester müssen in weltlichen Dingen den Gesetzen des durch göttliche Ordnung eingesetzten Kaisers folgen, während dieser sich in göttlichen Dingen dem Priester zu unterwerfen habe.
 
Damit ist eine Gewaltentrennung und -unterscheidung eingeführt, die für die folgende Entwicklung Europas von höchster Bedeutung wurde und sozusagen das eigentlich Abendländische grundgelegt hat. Weil auf beiden Seiten entgegen solchen Abgrenzungen immer der Totalitätsdrang, das Verlangen nach der Überordnung der eigenen Macht über die andere lebendig blieb, ist dieses Trennungsprinzip auch zum Quell unendlicher Leiden geworden.

Europas Kultur und ihre Krise [ Zeit.de ]